Sie nannten ihn Jeeg Robot [Review]

Auch wenn die Blase sicherlich in ein paar Jahren wieder platzen wird, boomt das Superheldenkino nach wie vor und selbst Werke, die schon im Vorfeld von Kritikern und Fans zerrissen werden, spielen letztlich noch Summen ein, bei denen einem schon mal schwindelig werden kann.

Und während das Marvel Cinematic Universe derzeit der heiße Scheiß ist und das DC Extended Universe gern der heiße Scheiß wäre, aber bislang leider noch zu sehr mit der Planlosigkeit, sowie vor allem der Ungeduld der Warner-Bosse zu kämpfen hat, gibt es derzeit natürlich auch noch viele kleine Studios, die in der Hoffnung, ein paar Mark damit machen zu können, auf diesen Zug mit aufspringen. Dass dies in erster Linie jede Menge Blödsinn, sowie einige würdige SchleFaZ-Kandidaten zur Folge hat, muss ich wohl nicht extra erwähnen. Aber wenn man tief genug taucht, stößt man definitiv auch immer mal wieder auf die eine oder andere Perle, wie zum Beispiel diesen italienischen Streifen aus dem Jahr 2015.

Wobei es sich hierbei jedoch nicht um einen klassischen Superheldenfilm handelt. Das Ganze geht viel mehr in die grobe Richtung "Chronicle" und beschäftigt sich mit der Frage, was man wohl als Normalo mit Superkräften anstellen würde. Im Mittelpunkt dieser Geschichte mit dem seltsamen Titel steht der Kleinkriminelle Enzo, der auf der Flucht vor der Polizei mit radioaktivem Abfall in Berührung kommt und dadurch übermenschliche Fähigkeiten erlangt, woraufhin er erstmal einen Geldautomaten aus der Wand reißt (völlig normaler Move) und auch ansonsten keinerlei Gedanken daran verschwendet, etwas Sinnvolles mit seinen neuen Kräften anzustellen. Erst als die Mafia auf der Matte steht und die psychisch kranke Tochter seines verstorbenen Ex-Partners bedroht, entwickelt Enzo ein Gewissen und fängt doch noch damit an, so zu handeln, dass Onkel Ben himself stolz auf ihn gewesen wäre.

Und auch wenn es schauspielerisch hier und da etwas hakt und das geringe Budget durchaus nicht zu übersehen ist, liefern die Macher hier einen wirklich unterhaltsamen und überraschend guten Indie-Film ab, der mehr als nur stumpfe Unterhaltung bietet und allein schon aufgrund der letzten Szene ganz klar nach einer Fortsetzung schreit. (elfo)

Laufzeit: ca. 108 Minuten
Format: DVD / Blu-ray
Freigabe: FSK 16
Label: Pandastorm Pictures
Cover-Copyright: Pandastorm Pictures
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