He-Man und die Masters of the Universe: Schwere Zeiten [Review]

Wer sich an populäre Kult-Franchises aus den 80ern heranwagt, begibt sich schnell auf dünnes Eis, sofern er die Dinge nicht exakt so angeht, wie die jeweiligen, langjährigen Fans es für richtig halten. In der jüngsten Vergangenheit bewies ja Michael Bay gerade erst, wie man sich in Rekordzeit unbeliebt macht, als er die Ninja Turtles total vermurkste und Paul Feig ist derzeit auf dem besten Weg, das nochmal locker zu toppen. Ich glaube, es gab in der Geschichte des Kinos noch keinen anderen Film, der bereits vor dem ersten Teaser auf so viel Ablehnung und Spott traf, wie das kommende Ghostbusters-Reboot mit der absolut unlustigen Melissa McCarthy in der Hauptrolle. Feigs Interviews zu diesem Thema waren bislang ebenfalls eine absolute Katastrophe, zeugten sie doch von einer ziemlichen Ignoranz gegenüber den Fans, die sich derzeit vollkommen zurecht auf den Schlips getreten fühlen. Feig mit der Kontrolle über ein derartiges Franchise ist wie ein Affe mit einem Maschinengewehr. Katastrophe vorprogrammiert.

Aber ich schweife langsam, aber sicher ab, denn hier soll es ja um He-Man und seine Kollegen von Eternia gehen. In deren Fall wurde, um den Bogen wieder zu spannen, im Zuge des Comic-Reboots nämlich auch einiges durcheinander gewürfelt. Neben der, in den anderen Rezensionen bereits erwähnten Brutalität, die man aus der alten TV-Serie, sowie den Hörspielen in dem Maße nicht ansatzweise kannte, gibt es diesmal auch inhaltlich und optisch einige drastische Änderungen. Das fängt bei Adams verschollen geglaubter Schwester Adora an, die hier zunächst als bösartige und aggressive Kriegerin der Wilden Horde eingeführt wird und endet bei ihrem Meister und Adoptivvater Hordak, der seiner damaligen Actionfigur nur noch im Ansatz ähnelt und viel mehr an eine Kreation von HR Giger erinnert.

Das ist zum Teil auf jeden Fall recht gewöhnungsbedürftig, nervt aber im Gegensatz zu den oben erwähnten Film-Reboots nicht im Geringsten. Im Gegenteil, die Autoren haben sich mit dem nötigen Respekt auf die alte MOTU-Story gestürzt und eine wirklich spannende und interessante Neuinterpretation geschaffen, die sowohl die alten Nerds, als auch neue Fans ziemlich begeistern dürfte. Im nächsten Band gibt es dann übrigens das große Crossover mit der Justice League. Man darf gespannt sein. Aber sowas von! (elfo)

148 Seiten, Softcover // 16,99 € // Cover-Copyright: Panini // paninicomics.de
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