I Hate Fairyland: Madly Ever After [Review]


Ich denke, ich lehne mich nicht allzu weit aus dem Fenster, wenn ich sage, dass derzeit wohl so ziemlich jeder Comicleser etwas mit dem Namen Skottie Young anzufangen weiß. In erster Linie liegt das natürlich an seinen nach wie vor extrem populären Variants, auf denen er die Helden der jeweiligen Reihen als drollige Baby-Versionen darstellt. Aber auch als Autor hat der Gute seine Skills, was er zuletzt vor allem mit der mehr als grandiosen Rocket-Raccoon-Solo-Reihe unter Beweis stellte.

Bei seinem neuesten Projekt "I Hate Fairyland" ist er erneut sowohl für die Zeichnungen, als auch für die Story verantwortlich und das ist auch gut so. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die kleine Gertrude, die sich plötzlich in dem kunterbunten, von Teddybären, Einhörnern, Faunen und allerlei anderen putzigen Fantasiewesen bewohnten Fairyland wiederfindet, eigentlich aber überhaupt keinen Bock darauf hat und bloß so schnell wie möglich wieder in ihr heimisches Kinderzimmer zurück möchte. Die Königin des Fairylands möchte ihrem Gast diesen Wunsch natürlich nicht ausschlagen, macht ihr jedoch klar, dass sie dafür einen magischen Schlüssel benötigt. Dieser sei jedoch mit der richtigen Karte, sowie der Assistenz einer zynischen, Zigarre rauchenden Fliege namens Larrigon problemlos innerhalb von 24 Stunden zu finden und so beginnt die kleine Abenteuerreise.

Zack! Zeitsprung! Mittlerweile sind 27 Jahre vergangen, Gertrude hat den magischen Schlüssel immer noch nicht finden können, steckt dafür aber als Mittdreißigerin nach wie vor in ihrem Kinderkörper fest und hat sich auf ihrer Odyssee zu einer cholerischen, vulgär fluchenden, sowie gewalttätigen Psychopathin entwickelt, deren Suche nach dem Weg nach Hause mittlerweile eher einem Amoklauf gleich kommt. Egal, ob es nun um Trolle geht, um Nintendo-mäßige Pilzwesen oder sprechende Sterne - alles, was nicht bei Drei auf den Bäumen ist, wird hier gnadenlos niedergemetzelt.

Skottie Young veranstaltet hier eine quietschbunte, völlig überdrehte Splatter-Orgie im Wunderland, die brutal, witzig und verstörend zugleich ist. Sein unverkennbarer Zeichenstil ist hierbei natürlich noch das absolute Sahnehäubchen und ich kann hier wirklich nur eine ultimative Empfehlung aussprechen. Auf Deutsch ist das Teil noch gar nicht erschienen (Panini, übernehmen Sie!), aber die US-Version bekommt man hierzulande auch schon für ca. 'nen Zehner. Alles in allem ein riesengroßer Spaß und zusammen mit solchen Granaten wie "Rover Red Charlie" oder dem "Shaolin Cowboy" ganz klar einer der besten Comics des Jahres. Mega! (elfo)

128 Seiten, Softcover // 9,99 $ // Cover-Copyright: Image // imagecomics.com
Powered by Blogger.