KAVALIERSTART - 2 Takte für ein Halleluja [Review]


Nachdem mir Mastermind Tobi Torpedo in den letzten Monaten immer mal wieder ein paar Brocken, die durchaus Großes erahnen ließen, vor die Füße geworfen hat, darf ich nun also auch endlich das fertige, nunmehr zweite Album der Flensburger Mofapunks hören.

Frisch auf CD und Vinyl gepresst, zeigen die beiden frechen Fransenjackenträger allen Spöttern, die meinten, ihr Konzept könnte sich schnell abnutzen, den ölverschmierten Mittelfinger. Hier fand definitiv eine beachtliche Weiterentwicklung statt. Während man auf dem Debütalbum "Mofafahrer an die Macht" im Grunde bloß rumpeligen Funpunk mit dem Thema Mofa fabrizierte, geht das neue Werk schon bald in Richtung Kunst.

Inhaltlich sind Ole und Tobi ihrer Linie zwar treu geblieben, jedoch kleiden sie ihre Geschichten aus dem versoffenen Alltag der Mofa fahrenden Unterschicht mittlerweile in immer experimentellere Soundgewänder. Saxophon, Kontrabass, Harp und sogar eine Drehleier kommen hier zum Ansatz und unterstreichen einmal mehr ganz dick, dass die Zwei unmöglich noch alle Latten am Zaun haben können.

Dazu gibt's massenweise absurd-witzige Einspieler und mit "Unterwegs auf der A7" noch den absoluten Kracher-Song, den ich echt den ganzen Tag hören könnte. Schöner kann man Geistesgestörtheit, Melancholie und Proletentum nicht unter einen Hut kriegen. Geil! (elfo)

CD, 10" // Wiewaldi-Tonträger // mofapunk.de
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