Hoff The Record - Staffel 1 [Review]

Was haben Jean-Claude Van Damme, Bastian Pastewka und Bruce Campbell himself gemeinsam? Genau! Sie alle haben sich bereits in Filmen oder Serien selbst gespielt und dabei allesamt nicht gerade mit Selbstironie gegeizt.

Ein grundsätzlich äußerst mutiges Konzept, welches auch in allen drei Fällen mit größtenteils positiven Kritiken bedacht wurde und den Protagonisten wirklich einiges an zusätzlichen Sympathiepunkten einbrachte. Kein Wunder also, dass David Hasselhoff, der seit Jahren dafür bekannt ist, sich auch gern selbst auf die Schippe zu nehmen und sich mittlerweile quasi als seine eigene Karikatur vermarktet, sich nicht zwei mal darum bitten lassen musste, bei einem solchen Projekt die Hauptrolle zu übernehmen. In "Hoff The Record" zeigt er sich nun also als abgehalfterten Ex-Superstar, der sich selbst zwar immer noch als lebende Legende ansieht, gleichzeitig aber auf eine verzweifelte, fast schon tragische Art und Weise nach wirklich jedem noch so kurzen Strohhalm greift, der sich ihm bei dem Versuch, die Karriere endlich mal wieder richtig anzukurbeln, bietet.

Nachdem er in England beim Vorsprechen für die Hauptrolle in einem Hasselhoff-Biopic durchfällt und der Regisseur sich nicht einmal von seiner 1A-Gesangsperformance (welches Lied er hier zum Besten gibt, sollte wohl jedem klar sein), überzeugen lassen will, versteht er zunächst die Welt nicht mehr. Doch The Hoff wäre nicht The Hoff, wenn er sich von sowas schon schnell entmutigen ließe. Er gibt die Hoffnung auf das ganz große Comeback nicht auf und begibt sich gemeinsam mit seinem schmierigen, sowie mäßig talentierten Agenten Max, seiner Assistentin Harriet, seinem Fahrer Terry und seinem unehelichen, ostdeutschen Sohn Dieter Hasselhoff, den er in der Nacht des Mauerfalls zeugte, auf eine absurde Odyssee quer durch das Königreich, die das ungleiche Quintett von einem unwürdigen Job zum nächsten führt. Hasselhoff lässt hierbei selbstverständlich kein Fettnäpfchen aus, sorgt als prolliger Sexist für Negativschlagzeilen und schafft es bei aller Verzweiflung trotzdem nie, seinen Größenwahn zumindest mal ein kleines Stückchen runterzufahren.

Der Humor ist teilweise schon recht platt, passt so aber irgendwie auch ziemlich gut zu dem überaus skurrilen Szenario und sorgt auf jeden Fall für einige Lacher. Hasselhoff macht seine Sache ausgesprochen gut, ist sich bei der Darstellung seiner selbst als verzweifeltem Spinner, der auch im Jahr 2016 noch permanent allen erzählt, dass er es war, der die Berliner Mauer mit seinem Song zum Einsturz brachte, für wirklich nichts zu schade und schreckt, wie bereits erwähnt, noch nicht einmal davor zurück, den peinlichen Sexisten zu mimen, der noch nicht einmal merkt, wie daneben seine Sprüche sind. Statt, wie üblich, von Andreas von der Meden wird er diesmal übrigens von Ronald Nitschke (der deutschen Stimme von Tommy Lee Jones) synchronisiert, was erstmal etwas gewöhnungsbedürftig, alles in allem aber okay ist. Die erste Staffel beinhaltet sechs Folgen, im April geht es dann bereits mit der zweiten Staffel weiter, die ich mir definitiv nicht entgehen lassen werde. In diesem Sinne: Don't Hassel the Hoff! (elfo)

Laufzeit: ca. 180 Minuten
Format: DVD
Freigabe: FSK 12
Verleih: Polyband
Cover-Copyright: Polyband
Powered by Blogger.