Justice League Of America: Band 1 - Die Extremists [Review]

Nach dem gerade erst erschienenen JLA-Special, welches die werte Leserschaft mit den entsprechenden Origins der eher unbekannteren Mitglieder dieses ungewöhnlichen neuen Teams versorgte, haut Panini nun also auch direkt schon die offizielle Erstausgabe dieser Reihe raus.

Und in dieser macht Autor Steve Orlando - um direkt mal mit der Tür ins Haus zu fallen - leider auch gleich eine ganze Menge falsch. Eine derart spezielle Super- bzw. Antiheldentruppe lebt in erster Linie einfach von ihren außergewöhnlichen Charakteren, sowie dem immensen Konfliktpotenzial, welches eine solche Zusammensetzung zwangsläufig mit sich bringt. Da hätte ich mir zum Start einfach ein, zwei Kapitel gewünscht, in denen die Persönlichkeiten der Mitglieder in den Mittelpunkt gestellt werden und diese sich erstmal ein wenig beschnuppern. Stattdessen geht es hier direkt total Michael-Bay-mäßig los und die Tatsache, dass die neuen JLA-Mitglieder größtenteils noch nicht einmal zusammen, sondern jeder für sich kämpfen, macht die Sache auch nicht unbedingt besser. Bei einem dermaßen spannenden und interessanten Team (Hallo? Da ist der verfräggte Oldschool-Lobo mit am Start!) bereits in der Nummer 1 einfach nur auf Action und Spektakel zu setzen, ist einfach totaler Kokolores.

Und dabei hätte man auch an der Antagonistenfront eine super Vorlage für eine wesentlich stärkere Story gehabt. Die titelgebenden Extremists um Lord Havoc liefern hier mit ihrer Ansicht, dass Unterdrückung ein probates Mittel zur Gewährleistung einer friedlichen Gesellschaft sei, nicht nur politische Brisanz, sondern wissen zudem auch noch durch den Umstand zu unterhalten, dass sie einst allesamt als Parodien bekannter Marvel-Schurken in das DC-Universum eingebaut wurden. So hat man sich bei Lord Havoc bspw. an Dr. Doom orientiert, bei Dr. Diehard (was für'n unglaulich blöder Name) mehr als offensichtlich an Magneto und bei Gorgon (nicht zu verwechseln mit dem Marvel-Inhuman) an Dr. Octopus.

Unterhaltsam ist das Ganze zwar allemal, aber gemessen am Potenzial einfach zu wenig. Von daher hoffe ich mal, dass es sich hierbei einfach nur um gezielte Effekthascherei handelt und es in der zweiten Nummer dann etwas mehr in die Tiefe geht. Alles andere wär echt schade. Ich bin da aber guter Dinge und erfreue mich bis dahin einfach daran, dass Lobo immer noch so 'nen 90er-mäßigen Asi-Schnack drauf hat. Rostiger Röhrenpilz! (elfo)

Seitenzahl: 132
Format: Softcover / limitiertes Variant
Preis: 14,99 € / 18 €
Verlag: Panini Comics
Cover-Copyright: Panini Comics / DC Comics
Powered by Blogger.