X-Men - Gold: Band 1 - Ein neuer Morgen [Review]

Der kurze, aber nicht minder intensive Krieg mit den Inhumans mag zwar vorbei sein, doch die X-Men können vorerst dennoch nicht in eine goldene Zukunft blicken, sondern müssen sich auch bei ihrem Serien-Neustart wieder mit altbekannten Problemen wie Xenophobie, Ausgrenzung und Vorurteilen auseinandersetzen. Das mag auf den ersten Blick vielleicht nicht sonderlich innovativ wirken, trifft den Zeitgeist aber leider einmal mehr ziemlich gut.

Rassismus war schon immer ein großes Thema im Mutanten-Universum und gemessen an dem immer ekelhafter werdenden Rechtsruck, der derzeit die westliche Welt verpestet, ist es auch kein Wunder, dass man hier keine gänzlich neuen Wege beschreitet. Es wäre echt verdammt schön, wenn es die Autoren irgendwann mal gar nicht mehr nötig hätten, sich mit diesem Mist auseinandersetzen zu müssen, aber ich fürchte, es wird noch einige Comicnerd-Generationen dauern, bis es endlich so weit ist. Die neue Truppe weiß jedenfalls zu gefallen. Kitty Pryde ist nach ihrem kurzen Abstecher bei den Guardians of the Galaxy der neue Boss, Everybody's Darling Old Man Logan darf natürlich auch nicht fehlen und Nightcrawler, Storm, Colossus und Rachel Summers komplettieren die Mutantengang dann schließlich.

Die zwei Storylines, in denen es die X-Men zunächst mit der neuen "Bruderschaft der bösen Mutanten" und später dann mit einem mutierten Sentinel zu tun bekommen, sind schon recht seicht, was aber okay ist, da man  hier ganz klar auch Neuleser ansprechen und diesen einen halbwegs unkomplizierten Einstieg ermöglichen möchte. Als alter Hase sollte man also besser keine übertriebene Erwartungshaltung an den Tag legen und dann passt das schon. Etwas mehr Tiefgang gibt's dann sicherlich in Band 2.

Der aus Indonesien stammende Zeichner Ardian Syaf sorgte im ersten US-Heft der Reihe übrigens für einen kleinen Skandal, indem er antijüdische, sowie antichristliche Botschaften in diverse Panels einbaute, was dann leider erst nach der Veröffentlichung bemerkt wurde. Syaf ist seinen Job selbstredend los und sämtliche Nachdrucke wurden natürlich zensiert, aber harter Tobak bleibt das Ganze natürlich trotzdem. Gerade bei einer Serie, die sich so intensiv mit dem Thema Rassismus auseinandersetzt, ist es echt totaler Irrsinn, als Zeichner so eine Kacke abzuziehen. Schade um einen talentierten Künstler, aber da hat Marvel alles richtig gemacht, denn so ein Bullshit ist einfach nicht zu tolerieren. (elfo)

Seitenzahl: 140
Format: Softcover / limitiertes Variant
Preis: 16,99 € / 20 €
Verlag: Panini Comics
Cover-Copyright: Panini Comics / Marvel
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