Batman: Der dunkle Prinz - Band 1 [Review]

Als Batman-Fan kann man sich hierzulande derzeit wohl wahrlich nicht beklagen. Es gibt momentan zwei parallel laufende Serien, die sowohl im Heft-, als auch (etwas zeitversetzt) im Paperback-Format erscheinen, die neue All-Star-Reihe und zusätzlich noch massig Neuauflagen diverser Klassiker - allen voran natürlich die Niemandsland-Saga.

Und auch wenn dieser ganze Output komplett ohne Ausreißer nach unten auskommen mag, muss man dieses irre gute, zwei Bände umfassende Projekt namens "Der dunkle Prinz" einfach mal gesondert hervorheben.

Die Geschichte, in der Bruce Wayne von einer unehelichen Tochter erfährt, die dann zu allem Überfluss auch noch vom Joker entführt wird, mag sicher erstmal recht gewöhnlich klingen, aber dafür hat es die Optik umso krasser in sich. Das Ganze kommt im dekadenten Alben-Format und wurde vom europäischen Künstler Enrico Marini ("Der Skorpion", "Die Adler Roms") umgesetzt, der hier wirklich gnadenlos gut und fernab vom sonstigen Superhelden-Standard abliefert. Allein diese herrlich schmuddelige Darstellung Gothams mit all diesen uralten Wolkenkratzern, die aus den ganzen Smog- und Nebelschwaden in den düsteren Nachthimmel ragen, zerlegt alles.

Unfassbar, dass Marini, wie er im beiliegenden Interview erzählt, eigentlich nur aus Spaß nachgefragt hat, ob er nicht mal so ein Projekt realiseren dürfe, dann aber versehentlich tatsächlich das Interesse von Jim Lee wecken konnte. Tja, manchmal sind Schnapsideen eben doch die besten. Der Gute durfte sich hier jedenfalls richtig austoben und konnte das Vertrauen in seine Künste letztlich voll und ganz rechtfertigen. Ich bin ja eigentlich gar kein großer Fan des Alben-Formats, aber dieses Teil ist wirklich der absolute Hammer geworden und sollte definitiv in keiner gut sortierten Comicsammlung fehlen! (elfo)

Seitenzahl: 76
Format: Hardcover
Preis: 16,99 €
Verlag: Panini Comics
Cover-Copyright: Panini Comics / DC Comics / Dargaud
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